Presse
Oschatzer Allgemeine 03.11.2023
Der Grundstein des Gewerbeparks
Jens Hönisch zieht von Leipzig nach Oschatz und findet Ausgleich
Oschatz. Mit großem Einsatz und eigenem Hand anlegen, hat Jens Hönisch mit seinen Mitstreitern den Grundstein gelegt, dass die ehemalige Filzfabrik Oschatz zu einem attraktiven Gewerbepark wird. Und das, obwohl er - wie er selbst von sich behauptet - zwei linke Hände hatte. Doch um ein solches Projekt zu stemmen, braucht es nicht nur handwerkliches Geschick, sondern auch Köpfchen. Und dieses bringt der 49-Jährige noch mehr mit, als pure Man-Power.
Eigentlich ist Jens Hönisch ein echter Leipziger. Doch diese Zeit in Leipzig liegtschon lange hinter ihm. Damals war er Bankkaufmann, der schließlich der Liebe wegen in die Große Kreisstadt zog. „Meine Frau konnte nach ihrem Studium in Leipzig mit in die Zahnarztpraxis ihres Vaters einsteigen, sodass wir 2004 unsere Koffer packten und nach Oschatz zogen“, erinnert sich Jens Hönisch, der schließlich — mit ein paar Umwegen - in die Selbstständigkeit kam und als Unternehmensberater arbeitete. „Doch mir fehlte eine Aufgabe“, gibt er zu.
Interessante Architektur
Als sie sich ein älteres Haus in Oschatz gekauft hatten, entdeckte er trotz seiner „linken Hände“ die Leidenschaft, altes wieder herzurichten. „Architektur hat mich sehr interessiert.“ David Pfennig lernte er im Kindergarten kennen, denn ihre Kinder besuchten dieselbe Einrichtung. Mit ihm lernte er das handwerkliche Know-how und so entwickelte sich schnell eine enge Freundschaft. Eine Freundschaft, die so weit führte, dass sie gemeinsam ein Projekt angingen, an das sie sich alleine niemals herangewagt hätten.
Verfall der Hallen
„Ich wusste, dass David nach Lagermöglichkeiten suchte. Das war 2011. Die alte Filzfabrik bot diese zwaran, jedochnurfüreine kurze Dauer zur Miete. Das Gelände sollte zwangsversteigert werden. Wir mussten uns Hals über Kopf entscheiden. Und dafür hatten wir gerade einmal sechs Wochen Zeit. Als wir dann im Gericht saßen, waren wir die einzigen Bieter”, erinnert sich der heutige Mit-Inhaber der alten Filzfabrik. Viel Arbeit und Schweiß mussten sie in das Gelände stecken.
„Ich machte hier sogar mei- nen Staplerschein. Für die Kinder war das Gelände ein echter Abenteuerspielplatz. Wir mussten viele Wände wegreißen und die Dächererneuern. Allesstand kurz vor dem vollständigen Verfall“, erinnert sich Jens Hönisch. In der Arbeit am Gewerbepark habe er eben den Ausgleich gefunden, der ihm zuvor gefehlt habe. Eine Aufgabe, auf die er sich freuen konnte. „Ich weiß noch, dass wir kurz nach dem Kauf in der Nacht auf dem Gelände herumgeschlichen sind, um das Gelände vor Einbrechern zu schützen. Heute haben wir rund 50 Überwachungskameras und automatische Tore. Es ist toll, was daraus geworden ist. Vorher war es ein totes Gelände. Jetzt herrscht hier Leben. Essind nichtnur Lagerräume. Es sind viele Leute hier, die arbeiten oder ihrem Hobby nachgehen.“
Mittlerweile hat er auch die linken Hände durchaus abgelegt. Jens Hönisch selbst ist fasttäglich hier, offiziell auf Hunderunde. Aber nicht nur , um nach dem Rechten zu sehen, sondern auch, um mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. „Mittlerweile sind wir in einem ruhigen Fahrwasser. Obwohl das nächste große Bauprojekt schon fast vor der Tür steht. Der Naturbaucampus auf dem Gelände steht noch als größeres Projekt bevor. Ansonsten sind wir sehr zufrieden. Wir haben es geschafft, 16 000 Quadratmeter mit Leben zu füllen.”
Oschatzer Allgemeine 01.11.2023
Alte Filzfabrik in Oschatz: Von Ruinen zu begehrten Mietobjekten
Die Hallen waren dem Verfall preisgegeben- so präsentierte sich das Gelände jahrelang. Doch dann startete eine Erfolgsgeschichte. Selbst die Eigentümer sind davon überrascht.
Oschatz. Wer im Gewerbepark Oschatz noch eine Halle mieten möchte, musssich aufeine Wartezeit einstellen. Denn was die vier Eigentümer — darunter Jens Hönisch und David Pfennig aus Oschatz — nicht ahnten: Das Interesse ist groß und die Hallen würden schnell vermietet. Das konnten sie sich 2011 nicht vorstellen, als sie Hallen vorfanden, die zum Teil völlig marode waren und bei denen das Moos von der Decke wuchs.
„David Pfennig hatte zu der Zeit nach Lagerflächen gesucht. Die alte Filzfabrik sollte versteigert werden. So hatten wir sechs Wochen Zeit, uns zu überlegen, ob wir es wagen sollten oder nicht“, erinnert sich Jens Hönisch.
„Halle 5 konnte man noch erahnen. Es tropfte überall von den Dächern, sämtliche Kabel waren entwendet worden, die Elektroanlagen waren veraltet. Alles war in einem schlechten Zustand. Es hätte nicht mehr lange gedauert, dann wären die Dächer eingestürzt“, ergänzt David Pfennig. Alte Filzfabrik 2009
Alte Filzfabrik 2009 insolvent, 2011 wurde das Gelände verkauft
Die alte Filzfabrik ging 2009 insolvent. Ende 2011 kam das Gelände unter den Hammer. Und ging an Jens Hönisch, David Pfennig und ihre Mitstreiter als einzige Bieter. Auf dem 42 000 Quadratmeter großen Gelände wurden 1000 Kubikmeter Müll entsorgt. Das seien rund 150 große Baucontainer. Hinzu kam schließlich noch der Bauschutt. Die Hallenfläche insgesamt beträgt knapp 15000 Quadratmeter -das sind rund 25 große und kleine Hallen.
Um all das herzurichten und nutzbar zu machen, mussten die vier Investoren ein Vielfaches des Kaufpreises investieren. „Wir wollten nebenberuflich pro Jahr eine Halle herstellen. Daraus wurde nichts. Die Nachfrage war gleich zu Beginn sehr groß“, erinnert sich Jens Hönisch.
Zuerst mussten 3000 Meter Stacheldraht an den Außenzaun angebracht werden. Es wurden Überwachungskameras und automatisch schließende Tore installiert, nachdem sie Nachtschichten einlegen mussten, um das Gelände zusichern. Denn regelmäßig wurde versucht, einzudringen und Schaden zu verursachen. „Uns ist ein hohes Sicherheitslevel wichtig. Die Leute, dieihre Sachen in den Hallen haben, sollen sich sicher fühlen“, so Pfennig.
Natürlich gab es auch Momente, in denen sie ihren Entschluss ein klein wenig bereut haben. So waren sie zum Beispiel gerade einmal drei Wochen Eigentümer des Geländes, als in ganz Oschatz der Strom ausfiel. Grund dafür war der Gewerbepark beziehungsweise das Trafohäuschen auf dem Gelände, was zum Stromausfall geführt hatte.
Mittlerweile sind sie sich sicher, dass die Entscheidung richtig war. Der erste große Mieter war die Glasseiden-GmbH. Sie mietete die größte Kalthalle mit 4000 Quadratmeter Fläche. „Hier helfen wir beim Aufbauen sowie Be- und Entladen“, sagt Hönisch, der ebenfalls mit angepackt hat — mittlerweile haben sie hierfür sogar einen Angestellten. „Damals waren wir meistens zu dritt. Mittlerweile sind es im Durchschnitt 20 Leute, die man antrifft. Früher war es ein totes Gelände.“
Für David Pfennig war es besonders wichtig, dass auf Dächern PVAnlagen angebracht wurden: „Wir erzeugen mehr Strom als wir brauchen.“ Sogar fünf Ladesäulen für EAutos stehen für die Mitarbeiter bei Sonnenschein kostenlos zur Verfügung. Gleichzeitig ist es ihm wichtig, dass mit der Umnutzung Architektur erhalten bleiben konnte. „Viel zu oft werden Gebäude einfach weggerissen, um dann ein Solarfeld draufzustellen. Wie auf dem benachbarten Gelände, auf dem die alte Zuckerfabrik weggerissen wurde.“
Wir wollten nebenberuflich pro Jahr eine Halle herstellen. Daraus wurde nichts. Die Nachfrage war gleich zu Beginn sehr groß.
Fastalle Hallen und Gebäude auf dem Gelände sind vermietet. Darunter auch an David Pfennig, der hier mit „Pfennigbau“ und „Baunativ“ vertreten ist. Es gibt Hallen für Trockenbauer, Schmiede, Bad- und Heizungssanitärtechniker. Es finden sich kleine Kfz-Werkstätten, aber auch Leute, die selber an Fahrzeugen schrauben wollen. Einige Künstlersind anzutreffen, aberauch die Aktion „Fahrräder für Afrika“ findet hier einen Platz. „Wir hatten auch mal einen Mieter, dersich eine 100 Quadratmeter große Halle gemietet hatte, weilereine Skateboardrampe aufstellen und nutzen wollte“, erinnert sich Jens Hönisch.
Altes Heizhaus und alte Hütte noch sanierungsbedürftig
Zwei Objekte sind noch sanierungsbedürftig. Zum einen das alte Heizhaus, was aber aktuell keine Priorität hat. Und zum anderen die alte Blockhütte, unter der sich sogar noch einalter Luftschutzbunker von 1938 befindet. Hier soll der Naturbaucampus entstehen.
„2011 hätten wir wohl nie gedacht, dass wir nun so weit sein würden“, zieht Jens Hönisch Bilanz. Nun soll auf dem Gelände des Gewerbeparks gefeiert werden. Denn 2024 wird das Unternehmen Pfennigbau 20 Jahre alt. Die Filzfabrik existiert dann bereits seit 110 Jahren. So geht es dann auf den Spuren des Filzes durch Oschatz.
Oschatzer Allgemeine 09.05.2023
Blockhaus wird Domizil für den Oschatzer Naturbaucampus
Verein will die Verwendung, Herstellung und Förderung von nachhaltigem Baustoffen voranbringen. Jetzt ist eine Personalstelle für das Netzwerk geplant.
Oschatz. Vor zwei Jahren gründete sich in Oschatz der Verein „Bildungswerk für nachhaltige Entwicklung“. Der Verein unter dem Vorsitz von David Pfennig will sich unter anderem mit dem Thema nachhaltiges Bauen und die Verwendung von Naturbaustoffen einsetzen. „Im Verein sind eine Reihe von Akteuren zusammengekommen, die sich beruflich mit dem Thema nachhaltiges Bauen und dazugehörige Produkte beschäftigen. Wir haben die Arbeit immer neben unseren beruflichen Verpflichtungen gemacht. Jetzt versuchen wir über den Verein das Thema zu forcieren. Wir als Pfennig-Bau bringen das Wissen aus der Praxis mit, die HTWK in Leipzig den wissenschaftlichen Hintergrund und der Bauzirkel vereint das Wissen von vielen Projekten und Individualisten. Wir haben alles am Tisch, was es für Wissensvermittlung und der Herstellung von neuen Produkten notwendig ist“, so David Pfennig.
Ein großes Projekt, bei dem innerhalb des Vereins die Projektpartner an einem Strang ziehen, wird der Oschatzer Naturbaucampus sein. Da gibt es inzwischen ganz konkrete Ideen, wo der entstehen und wie das inhaltliche Konzept aussehen soll. „Viele Leute in Oschatz kennen ja auf dem Gelände der alten Filzfabrik das Blockhaus. Der Holzbohlenbau stammt aus der Mitte des vorigen Jahrhunderts, steht leer und unter Denkmalschutz. Unser Ziel ist, dass wir den Naturbaucampus dort etablieren, dort Praxis und Theorie zusammenfließen können. Bildung steht bei dem Vorhaben ganz oben“, nennt Anja Helbig, die ebenfalls Vereinsmitglied ist, die Lokalität und das Anliegen
Unterstützung aus der Politik
Kreisentwicklungskonzept wieder. „Fakt ist, dass Landrat Kai Emanuel und der Oschatzer Oberbürgermeister David Schmidt das Projekt gut finden und auch unterstützen. Ich denke, das machen die beiden auch, weil sie sehen, dass dies ein Thema ist, welches noch viel Potenzial für die Zukunft hat“, so Pfennig.
Das Potenzial, das im Thema nachhaltigem Bauen steckt, haben inzwischen auch andere erkannt. So konnte der Verein mit seinen Vorstellungen im vergangenen Jahr einen EKU-Zukunftspreis bekommen. Dem folgt in diesem Jahr die finanzielle Unterstützung durch das Projekt „Unternehmen Von Hagen Rösner Revier“. „Da hat uns das Landratsamt sehr stark unterstützt. Dadurch sind wir jetzt in der Lage, für die Arbeit im Verein eine Personalstelle zu schaffen und damit effektiver zu arbeiten. Es wird dann einen Naturbaucampus- Koordinator geben“, so Anja Helbig weiter.
Neue Werkstoffe für Planende
„Wir wollen in das Projekt jedoch nicht nur Hersteller von Baumaterialien oder Handwerker einbeziehen, sondern auch die Planenden“, ergänzt Björn Heiden von der HTWK in Leipzig. „Es geht also auch darum, dass Architekten, Ingenieure oder Statiker wissen, welche Werkstoffe es auf diesem Gebiet gibt und diese auch in die Vorhabeneinbeziehen“, so der Wissenschaftler. Er war mit seinen Studenten und Studentinnen bereits mehrfach in Oschatz, um beispielsweise den Werkstoff Lehm näher kennenzulernen. „Mir ist es wichtig, dass die Studierenden verstehen, dass es sich nicht um Nischenwerkstoffe handelt, sondern diese auch bei größeren Projekten oder Vorhaben verwendet werden können. Im Bereich Bildung ist die Kooperation mit der Hochschule ganz wichtig“, so Heiden.
Bauzirkel begleitet Projekt
„Als Netzwerk im Bereich des nachhaltigen Bauwesens finden wir vom Bauzirkel die Idee des Naturbaucampus in Oschatz sehr spannend und wollen dieses auch begleiten“, betont Christoph Wendland vom Bauzirkel Leipzig, einem Zusammenschluss von Menschen, die alternatives Bauen voranbringen wollen. „Wir merken auch bei privaten Bauinteressenten, dass es eine enorm große Nachfrage zu nachhaltigen Baustoffen und alternativem Bauen gibt. Das ist nicht nur ein Trend, sondern auch ein Transformationsprozess“, berichtet Wendland.
Das Blockhaus auf dem Gelände der alten Filzfabrik soll später nicht nur das geistige Dach für den Naturbaucampus sein, sondern auch selbst mit entsprechenden nachhaltigen Baustoffen und Baumethoden wiederhergestellt werden.
Alle Zeichen stehen auf Grün
Torgau hat einen Glascampus und Oschatz bekommt einen Naturbaucampus. Der Grundstein für den Naturbaucampus in Oschatz ist gelegt, ein Verein gegründet, eine Immobilie gefunden, Netzwerkpartner sind vereint und Gelder stehen bereit. Alle Signale stehen auf Grün. Mit der Unterstützung von nachhaltigem Bauen wird von Oschatz aus ein Transformationsprozess im Bauwesen in Gang gesetzt. Dabei stehen die Nachhaltigkeit und die Nutzung von regionalen Werkstoffen im Mittelpunkt. Dabei wird der Frage nachgegangen, wie können beispielsweise Stroh, Hanfhäcksel oder Schafwolle aus der Region für nachhaltiges Bauen, auch in größerem Stil, verwendet werden. Diese Rohstoffe sind vor Ort verfügbar und auch wieder biologisch abbaubar. Inzwischen gibt es bereits einige Produkte und Verarbeitungsverfahren, die jedoch nur wenig bekannt sind und auch noch wenig praktiziert werden. Hier will der Naturbaucampus vor allem Bildungsarbeit leisten. Dass dabei der Fokus nicht nur auf wirtschaftlichen Aspekten liegt, sondern auch handwerklich begabte Baufreunde etwas lernen können, das finde ich gut. Doch bis es im Blockhaus in der Filzfabrik die ersten Kurse und Lehrgänge gibt, wird es wohl noch etwas dauern. Denn das Haus selbst wird zu einem Modellprojekt für nachhaltiges Bauen.
Oschatzer Allgemeine 09.08.2021
Morbider Charme und Geschichte
Der Hype um verlassene Orte und leer stehende Gebäude
Collm-Region. Seit einigen Jahren ist das Erkunden und Entdecken von verlassenen Gebäuden und Orten, sogenannten „Lost Places“, zu einem regelrechten Trend geworden. Jugendliche, aber auch Fotografen, begeben sich auf die Suche nach leer stehenden Gebäuden. Auch in der Collm-Region gibt es einige dieser „Lost Places“. Doch warum stehen die Gebäude leer – und darf man das Gelände überhaupt betreten?
Die alte Filzfabrik, Oschatz
Die Oschatzer Filzfabrik, auch „Filze“ genannt, war einst einer der größten Arbeitgeber der Stadt. Seit dem Jahr 2011 wurde das ehemalige Firmengelände wiederbelebt. Als Gewerbe- und Handwerkerpark ist mittlerweile ein Großteil der Fläche vermietet. Von den etwa 15 000 Quadratmetern sind nur noch 500 leer stehend. Unter anderem das frühere Gefolgschaftshaus, welches ehemals als Kantine für die Mitarbeiter diente. „Als wir 2011 das erste Mal das Gelände betraten, war es so zugewachsen, dass man fast nur auf allen vieren zum Haus kam“, erzählt David Pfennig, der Inhaber der alten Filzfabrik. Heute werden ab und an noch Feste dort gefeiert. Das Haus und das davor liegende Schwimmbecken sind größtenteils noch erhalten. Generell versucht David Pfennig, einen möglichst großen Teil der ursprünglichen Bebauung am Leben zu halten. Nicht zuletzt, weil die alte Filze unter Denkmalschutz steht.
Tief unter dem Gefolgschaftshaus befindet sich ein Bunker, der im Krieg erbaut wurde. Auch dieser ist nun offiziell vermietet. Da immer Von Yvonne Schmidt Ein besonderer Anblick: Das Heizhaus in der alten Filzfabrik Oschatz. YVONNE SCHMIDT wieder Leute auf das Gelände kamen, um die Scheiben zu zerschlagen und die Wände mit Graffiti zu besprühen, wurde das Gelände umzäunt.
Einen „Lost Place“ der besonderen Art findet man im hinteren Teil des Heizhauses. Hier haben sich Pflanzen ihren Weg nach oben gebahnt, die Decke besteht nur noch zum Teil und lässt viel Licht herein. Ein weiteres Highlight ist das Dach der alten „Filze“. Künstlerisch ragen die pyramiden-förmigen Fenster in die Luft, belohnt wird man mit einem wunderbaren Ausblick über die Stadt. Durch die großen Dachfenster braucht man tagsüber kaum künstliches Licht.
Wer nun neugierig geworden ist, muss sich noch etwas gedulden. Denn das Gelände der alten Filzfabrik darf und sollte nicht ohne Erlaubnis betreten werden. Normalerweise gibt es einmal im Jahr einen Tag der offenen Tür, bei dem Führungen durch die alte Filze angeboten werden. Aufgrund der Pandemie entfällt dieser auch in diesem Jahr.
Flugplatz, Oschatz
Ehemals war es ein geheimer Militärflughafen – heute befindet sich dort der Fliegerclub Oschatz. Einige der alten Flugplatzbauten sind bereits verfallen, andere wurden zu Wohnhäusern umgebaut. Ein ehemaliger Hangar wird seit 2002 als Paintball-Halle genutzt. Im Jahr 2019 erwarb die SF Vermögensverwaltung GmbH mit Sitz in Bruckmühl bei München die Immobilie. Auf dem Dach des Hangars wurde eine Photovoltaik-Anlage zur Stromerzeugung errichtet. Außerdem wurden die Garagen neben dem Hangar vermietet. Mittlerweile ist das Gelände umzäunt und videoüberwacht. Ein „Lost Place“ ist der Hangar also nicht mehr wirklich. Charme, und vor allem Geschichte, hat er dennoch.
Altes Bahnhofsgebäude, Bornitz
Beim alten Bahnhofsgebäude in Bornitz hält schon seit fast 20 Jahren kein Zug mehr. Das mittlerweile mehrfach verkaufte Gebäude sorgte bereits für Spekulationen, als es im Jahr 2014 von der Zirndorfer Stiftung für 3000 Euro ersteigert wurde. Der neue Eigentümer hatte sich eigentlich der Förderung von Kunst und Kultur verschrieben – passiert ist jedoch nicht viel. Lediglich ein neuer Stromanschluss wurde verlegt. 2018 kam das Bahnhofsgebäude erneut unter den Hammer. Dieses Mal wurde es für ein Mindestangebot von 9000 Euro an einen privaten Bieter versteigert. Doch nach wie vor steht das Gebäude leer. Auch dem Liebschützberger Bürgermeister David Schmitt sind keine Baupläne bekannt.
Der sanierungsbedürftige Bahnhof war außerdem Schauplatz eines der schlimmsten Zugunglücke in der DDR. Am 25. Februar 1956 fuhr ein Güterzug beim Rangieren dem D-Zug nach Leipzig in die Flanke. Der Unfall forderte 48 Tote und 55 Verletzte. Der nachfolgende Prozess deckte eine Reihe von Verstößen gegen die Dienstvorschriften der Bahn auf.
Alte Brauerei, Dahlen
Für die 1884 gegründete Brauerei in Dahlen gab es einst große Pläne. Auf dem seit 1995 leer stehenden Areal sollten eigentlich Einfamilienhäuser entstehen. Der Eigentümer hatte jedoch nie den vollen Kaufpreis bezahlt und sei kurz daraufhin insolvent gegangen. Danach wurde das Objekt zweimal zwangsversteigert, da die Grundsteuer an die Stadt Dahlen nicht bezahlt wurde.
Im vergangenen Jahr hat schließlich eine Firma aus Königsbrunn, die OIB Projekt 28 GmbH und Co. KG, das Gelände ersteigert. Nun wolle der Besitzer einen Netto- Markt auf dem Gelände errichten.
Alte Kaufhalle, Oschatz
Die Kaufhalle am langen Rain war einst Sitz von Konsum, später befand sich ein Edeka, dann „Trägers Preisbombe“ in dem Gebäude. Nun ist es schon seit ein paar Jahren verwaist. Im vergangenen Jahr wurde die Kaufhalle schließlich für 86 000 Euro verkauft – trotz umfassendem Sanierungs- und Modernisierungsbedarf. Abgeschirmt durch einen Bauzaun, sieht man doch auch heute noch, dass dort mal so einiges los war.
Achtung, illegal!
Die erwähnten Gebäude befinden sich alle in Privatbesitz. Das bedeutet, dass ein unerlaubtes Betreten des Grundstücks oder gar des Gebäudes verboten ist. Ein Hausfriedensbruch sei es aber nur, wenn das Grundstück umfriedet, also zum Beispiel umzäunt ist, erklärt der Oschatzer Rechtsanwalt Albert Pfeilsticker. Sollte der Eigentümer einen Strafantrag stellen, wird die Tat rechtlich verfolgt. „Das Strafmaß sieht eine Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahr oder eine Geldstrafe vor“, erläutert Albert Pfeilsticker. Als Fotohintergrund dürfe der „Lost Place“ nur bei öffentlichem Interesse genutzt werden.
Außerdem ist das illegale Betreten der Gebäude gefährlich. Decken und Böden sind teilweise nicht mehr in Stand. Das Betreten kann zu Unfällen und ernsthaften Verletzungen führen.
Wer die „Lost Places“ in der Collm-Region besuchen möchte, sollte das also zunächst mit dem Besitzer des Grundstücks abklären und diesen schriftlich um Erlaubnis bitten, rät Pfeilsticker.
Oschatzer Allgemeine 02.05.2019
Oschatz auf Rekordkurs: Knapp 12 Meter Dämmstoff stapeln für Guinnessbuch
Zahlreiche Aktionen und über 1000 Besucher zum Jubiläum 105 Jahre Alte Filzfabrik in Oschatz
Oschatz. „Was für ein Betrieb!“ – die Kinder bringen es im Theaterstück auf den Punkt. In der Blockhütte der Alten Filzfabrik stellen die Jüngsten am 1. Mai ein bedeutendes Kapitel der Oschatzer Stadt- und Industriegeschichte dar. Am Feiertag wurde dort mächtig gearbeitet – und zugleich die Jubiläen 15 Jahre Pfennig Bau und 105 Jahre „Filze“ gefeiert.
Die meiste Arbeit hatten die Angestellten David Pfennigs – sie türmten Dämmstoffpakete sechs Stunden lang zu einem 11, 90 Meter hohen Turm auf. Mit Hilfe der Krantechnik des Oschatzer Dachdeckermeisters Henry Korn stand am Ende ein von Notar Christian Salzig beglaubigter Antrag auf einen offiziellen Eintrag ins Guinnessbuch der Weltrekorde.
David Pfennig begann als Ich-AG, heute beschäftigt er 40 Mitarbeiter aus neun Nationen, „die meisten davon Sachsen“. Pünktlich zum Jubiläum wurde das neue Büro des angegliederten Baunativ-Teams übergeben. Bisher teilten sich 13 Angestellte des international agierenden Online-Bau- und Dämmstoffhandels hier einen Raum, der ursprünglich für drei Mitarbeiter ausgelegt war.
Das markanteste Geschenk zu David Pfennigs Firmenjubiläum kam von den eigenen Eltern: Jutta und Siegfried Pfennig schenkten dem Unternehmen ein Maskottchen, passend zum Dämmestoff ein weißer Eisbär. Namensvorschläge durften die Besucher den ganzen Tag über einreichen. Von dieser Überraschung wusste selbst ihr Sohn nichts.
Gezählt wurden die Namensvorschläge nicht, stattdessen gab es eine Erhebung der Besucher. Reichlich 1000 Menschen kamen – nach Angaben David Pfennigs etwa doppelt so viele wie bei der ersten Auflage der „offenen Filze“. Bei den Rundgängen durch die Hallen des an inzwischen 39 Interessenten vermieteten Handels- und Gewerbeparks wurde schnell klar, woran die Zunahme der Besucherzahlen gelegen haben könnte. Sowohl Heidi Mattuschat als auch Wilfried Smyra antworteten auf die Frage, ob sie vor fünf Jahren schon da gewesen waren, mit „Nein“. Dafür gingen sie aber vor geraumer Zeit regelmäßig ein und aus. Mattuschat war als gelernte Filzfacharbeiterin hier von 1967 bis zur Wende tätig, Smyra als Anlagenleiter in diversen Bereichen gar von 1955 bis 1996. „Es ist wirklich einmalig, was sich hier alles getan hat“, schwärmt Smyra.
Ebenfalls begeistert zeigte sich Roswitha Steffen. Ihr Mann arbeitete in der Filze, sie nutzt nun die Gelegenheit, die Wirkungsstätte ihres verstorbenen Gatten nachträglich kennenzulernen. „Hut ab, was hier geschaffen wurde – es ist eine fantastische Entscheidung, das auch öffentlich zu zeigen – denn wann kommt man sonst schon mal dazu, sich diesen bedeutenden Teil der Oschatzer Geschichte vor Augen zu führen.“
Die zahlreichen Aktionen rund um den Tag der offenen Tür – wie etwa das Kinderfilzen – nutzten auch zahlreiche Familien. Mia Naumann und Mama Yvonne fertigten ein Haarband aus Filz, später ging es dann noch an den Pizzaofen, wo sich jeder sein Mittagessen selbst belegen und anschließend backen lassen konnte. „Ich hole mir hier auch die eine oder andere Anregung für die eigenen Feierlichkeiten“, sagt Yvonne Naumann. Als Vorstandsmitglied des Heimatvereins Glossen ist sie immer auf der Suche nach Ideen für eigene Feste. „Gut, dass es Impulse dafür vor der Haustür gibt.
Oschatzer Allgemeine 02.05.2019
Auf das nächste Doppeljubiläum
Geburtstage bringen es mit sich, dass sie gefeiert werden – im großen oder kleinen Stil. Mancher tut dies still und leise, im kleinen Kreise, mancher mietet dafür Lagerhallen. Eine Mischung aus beiden erlebte Oschatz am 1. Mai. Die Jubiläen 15 Jahre Pfennig Bau und 105 Jahre Alte Filzfabrik nahm David Pfennig – wie schon vor fünf Jahren – zum Anlass für eine besondere Feier. Mit Aktionen, wie dem Weltrekordversuch im Dämmstoffsäckestapeln und Dingen wie der Pfennigsuche im Sand für Kinder bot er allen etwas. Ansonsten war es in der „Filze“ wie bei jeder anderen Geburtstagsfeier: Die Jüngsten spielen, die Älteren erzählen von früher, schauen Fotos an, schwelgen in Erinnerungen. Die Eltern des Jubilars hatten etwas einstudiert und sogar noch eine Überraschung dabei. In fünf Jahren steht das nächste Doppeljubiläum an. Es ist anzunehmen, dass dann in der Alten Filzfabrik wieder etwas los sein wird – Platz genug ist ja. Und es ist anzunehmen, dass die Initiatoren dann noch drauf setzen werden, damit das Fest in Erinnerung bleibt. Es muss ja kein mit Dämmung gefüllter Sack sein, der drauf gesetzt wird. An Ideen wird es den Akteuren nicht mangeln.
Oschatzer Allgemeine 29.04.2019
Doppelter Geburtstag am Maifeiertag
Oschatz. Wenn sich am 1. Mai die Tore zu 105 Jahren Filzfabrik öffnen, ist auch Pfennig Bau dabei und feiert seinen 15. Geburtstag. Während die „Filze“ zu den betagteren Gemäuern zählt, ist Pfennig Bau ein noch junges Unternehmen. Vor fünf Jahren wurde das Jubiläum mit dem höchsten Lehmturm gefeiert. In diesem Jahr wird wieder ein Turm gebaut. Dieses Mal aus Dämmstoffen unter Einsatz von zwei Kränen. Das Bauwerk soll der höchste Dämmstoffturm der Welt werden.
Am 1. Mai 2004 gründete David Pfennig sein Bau-Unternehmen. „Ich fand es cool am Tag der Arbeit mein Unternehmen anzumelden. Damals habe ich gehofft, dass wir die ersten fünf Jahre überstehen“, erinnert er sich. „Heute bin ich froh, dass wir erneut feiern und auf eine durchweg positive Entwicklung zurückblicken können“, so Pfennig. Damals befand sich das gesamte Baugewerbe in einer Krise. Die Sorge des Jungunternehmers war also durchaus berechtigt. Doch die Entwicklung der Firma Pfennig Bau folgte dem entgegengesetzten Trend. Das kontinuierliche Wachstum des Unternehmens spiegelt sich in der Mitarbeiteranzahl wieder, die von anfangs drei Mitarbeitern auf derzeit 30 anwuchs.
Der Aktionsradius des Unternehmens erstreckt sich im Kern auf Leipzig und Dresden. Zudem ist Pfennig Bau im mitteldeutschen Raum führend im Bereich der Einblasdämmung und bedient hier Kunden auch über die Grenzen Sachsens hinaus. Ob das Polizeirevier, die neue Feuerwache oder die Oberschule Robert Härtwig, auch in Oschatz gibt es einige Objekte, die Pfennigs Handschrift tragen. Er bietet das komplette Baudienstleistungsspektrum an. „Unsere Aushängeschilder sind Altbau- und energetische Gebäudesanierung. In engem Zusammenhang damit stehen die Spezialisierung auf Wärmedämmung und der Lehmbau, als zunehmend gefragter ökologischer Bautrend“.
Das junge Unternehmen präsentiert sich am 1. Mai 2019 in den alten Mauern der Oschatzer Filzfabrik mit verschiedenen Aktionen. Besucher können sich zum Leistungsspektrum informieren und Pizza aus dem selbstgebauten Pizzaofen verspeisen. Und für die jüngsten Besucher gibt es das Lehmmauern und die Pfennigsuche im Sandhaufen.“
SonntagsWochenBlatt 28.04.2019
Drei auf einen Streich
David Pfennig über 105. Geburtstag, Pförtnerhäuschen und Theateraufführung
SWB im Gespräch mit David Pfennig, der die Fäden für die 105 Jahre alte Oschatzer Filzfabrik, 15 Jahre Pfennig Bau und den Tag der offenen Tür im Onlineversandhandel baunativ zusammenhält.
SWB: Herr Pfennig, Sie sehen
sehr entspannt aus. Täuscht
dieser Eindruck?
DAVID PFENNIG: Wieso sollte
ich unentspannt sein? (lacht.)
Wir erwarten am 1. Mai 2019
rund 1000 Besucher. Eine solche
Veranstaltung bereiten wir nicht
jeden Tag vor.
Was für eine Veranstaltung findet
am 1. Mai 2019 statt? Eine
Demo anlässlich des Tages der
Arbeit?
Keine Demo, ist ja ein Mittwoch.
Nein, im Ernst. Wir feiern am 1.
Mai ab 10 Uhr den Tag der offenen
Filze sowie gleichzeitig 15
Jahre Pfennig Bau und einen Tag
der offenen Tür unseres Online-
Versandhandels baunativ. All
das findet in der Alten Oschatzer
Filzfabrik (Eingang über die
Lichtstraße) statt.
In der Alten Oschatzer Filze
werden keine Hausschuhe
mehr hergestellt. Was wollen
Sie zeigen?
Vor fünf Jahren haben wir
den 100. Geburtstag der alten
Oschatzer Filzfabrik gefeiert. Der
Zuspruch war enorm. Immerhin
arbeiteten damals rund 200 Leute
in der Fabrik. Das Interesse, heute
wieder mal hinter die Tore zu
schauen, ist groß. Wir wollen im
Rahmen von Führungen zeigen,
was geworden ist und planen
jede Menge Aktionen.
Und wie wird der 15. Geburtstag
von Pfennig Bau an diesem
Tag gefeiert?
Wir haben uns vorgenommen,
mithilfe von zwei Kränen den
höchsten Dämmstoffturm der
Welt zu bauen. Außerdem dürfen
die Kids auf einer großen Fläche
mit Lehm mauern und Pfennige
im Sand suchen. Und wir
weihen unseren selbst gebauten
Pizzaofen ein. Für die großen
Besucher gibt es zudem jede
Menge Informationen rund um
das Thema Bauen. Es präsentieren
sich verschiedene Hersteller.
Wir führen Brandtests vor und
zeigen unsere neuen baunativ-
Büroräume.
Sind Büroräume für Besucher
von Interesse?
Wenn sie mit Musterflächen, Materialien
zum Anfassen, Hanfpflanzen
und einem hohen Baum
ausgestattet sind, ganz bestimmt.
Was für Aktionen gibt es noch?
Für alle Filze-Interessierten planen
wir Führungen, eine Ausstellung
und eine Diashow. Das ehemalige
Pförtnerhäuschen und die
Hallen, alles darf besichtigt werden.
Im Blockhaus gibt es eine
Theateraufführung zur Stadtgeschichte
und Historie der Filze.
Außerdem werden wir mit den
kleinsten Besuchern filzen und
kneten. Es stehen eine Hüpfburg
und Torwandschießen bereit.
Was kostet der Eintritt?
Der Eintritt ist kostenfrei. Für die
Verpflegung ist gesorgt.
Noch mal in aller Kürze für alle
Interessierten. Wann und wo
geht’s los?
Der Tag der offenen Filze findet
am 1. Mai, 10 bis 16 Uhr
auf und vor dem Gelände der
Alten Oschatzer Filzfabrik statt.
Der Eingang ist in der Lichtstraße
3 vor dem ehemaligen Pförtnerhäuschen.
Auf der Lichtstraße
selbst bauen wir den höchsten
Dämmstoffturm. Und das ehemalige
Pförtnerhäuschen wird auch
geöffnet sein. Die Besucher dürfen
gern einen Blick in das heutige
Gildehaus werfen. Außerdem
gibt es hier eine kleine Stärkung
mit Kaffee, Kirschkuchen und
Maibowle.
SonntagsWochenBlatt 28.04.2019
Fabrikgeschichte
Oschatz. In der alten Filzfabrik arbeiteten einst rund 200 Mitarbeiter. Das Bild dieser vier Damen entstand 1976. Nun wird dieses Stück Industriegeschichte 105 Jahre alt. Mehr dazu im „Gespräch am Sonntag“
SonntagsWochenBlatt 21.04.2019
Theater, Turm und Torwand
Oschatzer Filze feiert 105. Geburtstag
Oschatz. Am Mittwoch, dem 1. Mai 2019, öffnen sich ab 10.00 Uhr die Tore der Alten Oschatzer Filzfabrik. Der 105. Geburtstag der „alten Dame“ wird mit vielen Programmhighlights gefeiert. Stündliche Rundgänge, Theater im Blockhaus und ein Weltrekordversuch stehen auf dem Programm.
Es hämmert und wuselt auf dem Gelände der Alten Filzfabrik. In wenigen Wochen wird ein Stück Stadtgeschichte in den alten Mauern gefeiert: die Filze wird 105 Jahre alt. Dies nehmen die Betreiber zum Anlass, Gäste und Besucher einzuladen, um einen Blick hinter die Mauern des ehemaligen Produktionsbetriebes zu ermöglichen. Und nicht nur das. Ein Programm für Groß und Klein lädt ein, den Feiertag bei Maibowle, Filzen und Führungen zu genießen.
„Es kommen immer wieder ehemalige Mitarbeiter, die wissen möchten, was auf dem Areal passiert und Interesse an Rundgängen haben“, erläutert David Pfennig, einer der Inhaber der alten Fabrik. „Im laufenden Betrieb ist das schwierig, aber an einem Jubiläum wie dem 105. Geburtstag ermöglichen wir das gern“, so Pfennig.
Das Programm für den 1. Mai 2019 kann sich sehen lassen. Für die kleinsten Besucher laden neben Kinderfilzen, Lehmmauern, Pfennigsuche und Torwandschießen viele Aktionen zum Mitmachen ein. Im Blockhaus wird 11 Uhr und 14 Uhr erstmals ein Theaterstück zur Stadtgeschichte und Historie der Alten Filzfabrik aufgeführt. Spannend wird es auf der Lichtstraße. Mittels Kränen, Geschicklichkeit und jeder Menge Muskelkraft versuchen die Mitarbeiter der Firma Pfennig Bau den höchsten Dämmstoffturm der Welt zu bauen. Ein Notar wird das hohe „Bauwerk“ begutachten und den Rekord hoffentlich bestätigen.
Die Firma Baunativ zeigt erstmals die neuen Büroräume, die in wenigen Monaten neu bezogen werden. Zu sehen gibt es nicht nur jede Menge Lehm, Dämmstoffe und Musterflächen, sondern auch einen Baum und Hanfpflanzen, die für ein gesundes Raumklima sorgen.
Mit 15 Jahren Pfennig Bau, einem Jubiläum, das ebenfalls am 1. Mai 2019 gefeiert wird, darf natürlich auch das Lehmmauern nicht fehlen. „Wir empfehlen den Eltern, die Arbeitshosen für die Sprösslinge einzupacken“, schmunzelt David Pfennig. Und auch die großen Besucher dürfen gespannt sein. Es sind Produktvorstellungen von Herstellern und Wissenswertes rund um die Themen Dämmung, Bauen und Baustoffe sowie Brandtests geplant. Fotos von früher und Fotos von heute unter diesem Motto gibt es eine kleine Fotoausstellung des Oschatzer Fotografen Günter Hunger. Für lustige Besucherfotos mit den 105 Jahre alten Mauern im Hintergrund sorgt eine Fotobox. Die Verpflegung ist sichergestellt. Wer den Einkauf am Feiertag vergessen hat, kann sich mit Honig aus der Theaterimkerei und anderen Leckereien aus dem Thalheimer Hofladen eindecken.
Und so geht das Gewusel auf dem Gelände der Alten Filzfabrik weiter. Bis alles am richtigen Platz, die letzte Fläche gekehrt, die Ausstellungsstücke aufgebaut sind und sich die Tore in der Lichtstraße am 1. Mai 2019 für Groß und Klein öffnen.
Oschatzer Allgemeine 20.04.2019
Theater, Turm und Torwand in der „Filze“
Wie nennt man einen Lehrling beim Zoll? Filzstift! Dieser Witz geht zurück auf den umgangssprachlichen Begriff „filzen“ fürs gründliche Durchsuchen von Personen, vorzugsweise durch Abtasten des Körpers.
Es verwundert, dass sich die Zollbehörde als neues Domizil in Oschatz ab 2020 den Bahnhof wählte – und nicht etwa die Alte Filzfabrik. Diese ist am 1. Mai Schauplatz etlicher Aktionen. Da wird richtig gefilzt (nicht am Körper, aber trotzdem von Hand), ein Sandkasten wird auf Münzen „gefilzt“ und Hanfpflanzen werden „für besseres Raumklima“ sorgen. „Besser“ kann da wohl im Sinne von „entspannter“ gelesen werden. Vielleicht sollten die künftigen Oschatzer Zollbeamten beim Tag der offenen Tür in der Alten Filzfabrik vorbeischauen und schon vor dem offiziellen Dienstantritt mal probe “filzen“. Seltsam auch, dass Initiator David Pfennig einen Aktionstag, an dem so viel „gefilzt“ wird, nicht auf Ostern legt. Da suchen doch ohnehin alle gern.
Um Müll zu finden, muss den Hutberg und andere Ecken in Oschatz niemand „filzen“. Denn auch wer die Areale nur beiläufig absucht, findet etliche Dinge, die andere unerlaubterweise liegen ließen – in der Hoffnung, das wieder andere sie finden und mitnehmen – das ist ja auch eine schöne Art des Osterbrauchs.
Pfiffige Müllsammler machen Müllsünder ausfindig und drehen den Spieß um. Den illegal entsorgten Abfall in kleine Körbchen portioniert und hübsch mit Schleifchen verziert, schicken sie zurück an den Verursacher, dazu ein buntes Kärtchen mit Vers: „Dies ist ein Gewissenstest, viel Freude noch mit deinem Asbest, gesammelt in einem Osternest.“
Oschatzer Allgemeine 18.04.2019
Theater, Turm und Torwand in der „Filze“
Oschatz feiert am 1. Mai 105 Jahre Alte Filzfabrik
Oschatz. Es hämmert und wuselt zu Zeit auf dem Gelände der Alten Filzfabrik. In wenigen Tagen wird ein Stück Stadtgeschichte in den alten Mauern gefeiert: die „Filze“ wird 105 Jahre alt. Dies nehmen die Betreiber des Gewerbeparks zum Anlass, Gäste und Besucher einzuladen, um einen Blick hinter die Mauern des ehemaligen Produktionsbetriebes zu ermöglichen. „Es kommen immer wieder ehemalige Mitarbeiter, die wissen möchten, was auf dem Areal passiert und Interesse an Rundgängen haben,“ erläutert David Pfennig, einer der Inhaber der alten Fabrik. „Im laufenden Betrieb ist das schwierig, aber an einem Jubiläum wie dem bevorstehenden 105. Geburtstag ermöglichen wir das gern“.
Das Programm für den Tag der offenen Tür beinhaltet unter anderem Kinderfilzen, Lehmmauern, Pfennigsuche und Torwandschießen sowie weitere Mitmachaktionen für die Jüngsten. Im Blockhaus wird um 11 und 14 Uhr erstmals ein Theaterstück zur Stadtgeschichte und Historie der Alten Filzfabrik aufgeführt. Spannend wird es auf der Lichtstraße. Mittels Kränen, Geschicklichkeit und jeder Menge Muskelkraft versuchen die Mitarbeiter der Firma Pfennig Bau außerdem den höchsten Dämmstoffturm der Welt zu bauen. „Ein Notar wird das Ergebnis begutachten und den Rekord hoffentlich bestätigen“, so Pfennig.
Die Firma Baunativ zeigt erstmals die neuen Büroräume, die in wenigen Monaten neu bezogen werden. Zu sehen gibt es nicht nur jede Menge Lehm, Dämmstoffe und Musterflächen, sondern auch einen Baum und Hanfpflanzen, die für ein gesundes Raumklima sorgen. Im gleichen Atemzug feiert das Unternehmen Pfennig Bau sein 15-jähriges Bestehen. „Die bereits bei den zurückliegenden Oschatzer Gildetagen und dem Jubiläum 100 Jahre Filzfabrik gut angenommene Lehmbaustrecke ist aufgebaut. Wir empfehlen den Eltern, die Arbeitshosen für die Sprösslinge einzupacken“, so der Initiator.
Auch die erwachsenen Besucher dürfen gespannt sein. Es sind Produktvorstellungen von Herstellern und Wissenswertes rund um die Themen Dämmung, Bauen und Baustoffe sowie Brandtests geplant. Abgerundet wird all das durch eine kleine Ausstellung historischer und aktueller „Filze“-Fotos aus dem Archiv des Oschatzer Fotografen Günter Hunger. Für lustige Besucherfotos mit den 105 Jahre alten Mauern im Hintergrund sorgt außerdem eine Fotobox. Wer den Einkauf am Feiertag vergessen hat, kann sich mit Honig aus der Theaterimkerei und anderen Leckereien des Hoflandes im benachbarten Thalheim eindecken.
Oschatzer Allgemeine 24.07.2017
1961: Schwimmlager in Oschatz
Wie in den Medien immer wieder berichtet, sieht es mit den Schwimmfähigkeiten der Kinder nicht allzu gut aus. Mindestens jeder zweite Grundschüler in Deutschland kann gar nicht oder nicht richtig schwimmen. Dabei ist diese Fähigkeit unter Umständen wichtig für das eigene oder das Überleben anderer Menschen. Aus diesem Grund wird den Kindern schon seit vielen Jahren das Schwimmen in verschiedenen Lehrgängen vermittelt und mit Ablegen eines der Schwimmabzeichen dokumentiert.
So gab es auch im Jahr 1961 ein Schwimmlager in der Filzfabrik Oschatz. Das Bad in der Filzfabrik war offiziell allerdings nur für Betriebsangehörige und deren Kinder zugänglich. Die Kinder bekamen für den Zutritt zum Betriebsgelände eine eigene Berechtigungskarte, die beim Pförtner vorgezeigt werden musste. Allerdings stellten Mauer und Zaun zum Wiesenweg auch für einige Lausbuben keine großen Hürden dar, um sich in diesem Bad zu erfrischen. In der Umbauphase des Stadtbades Oschatz wurden aber auch Kindereinrichtungen beim Erlernen des Schwimmens unterstützt. Die Schwimmprüfungen wurden von Sportlehrern der örtlichen Schulen abgenommen. Da Wassersport hungrig und durstig macht, war die Lage der Betriebskantine im Schweizerhaus gleich oberhalb des Schwimmbeckens günstig gelegen. Hier konnte man den inneren Wasserstand mit einer kühlen Fassbrause auffüllen.
Die oben abgebildeten Schwimmschüler sind heute 56 Jahre älter und erinnern sich sicher gern an diese Zeit. Und mit dem Schwimmen ist es wie mit dem Radfahren: Einmal gelernt, verlernt man es nicht mehr.
Oschatzer Regional Fernsehen 14.09.2015
Oschatzer Allgemeine 14.09.2015
Besucheransturm in der Oschatzer Filzfabrik
Das Innenleben der alten Oschatzer Filzfabrik ist normalerweise für Neugierige nicht sichtbar. Gestern war es jedoch anders. Extra zum Tag des offenen Denkmals gab es für Besucher die Möglichkeit, dieses rund 100 Jahre alte Industriedenkmal unter die Lupe zu nehmen. Ganz besonders begehrt waren die Führungen, die David Pfennig und Jens Hönisch anboten und dabei viel zu Geschichte des Gebäudes erzählen konnten.
Oschatzer Allgemeine 11.09.2015
Filzfabrik in Oschatz
Der diesjährige Denkmalstag widmet sich speziell Objekten, welche die Industrie und Gewerbegeschichte der Region widerspiegeln. Der wohl interessanteste Anziehungspunkt für Freunde von Industriearchitektur in der Oschatzer Region wird dabei die „Alte Filzfabrik“ in Oschatz sein. Der älteste Teil des etwa vier Hektar großen Areals ist über 100 Jahre alt. Hier ließ der Fabrikant Ambrosius Marthaus vor allem Filz herstellen. In den beiden Weltkriegen spielte die Filzproduktion in Oschatz eine große Rolle. Während des Dritten Reiches entwickelte sich auf dem Gelände eine eigene kleine Industriestadt mit Gefolgschaftshaus und Schwimmbad. Obwohl teilweise vom Verfall bedroht, sind große Teile der alten Architektur heute noch zu besichtigen. Die beiden Geschäftsführer der „Alten Filzfabrik“, David Pfennig und Jens Hönisch, bieten am Sonntag 10 und 15 Uhr geführte Rundgänge durch das Gelände an. Es gibt Einblicke in das alte Kraftwerk, in das Gefolgschaftshaus und es werden die alten Fabrikhallen geöffnet. Historische Filzproduktionstechnik ist leider nicht mehr vorhanden. Als weiteres technisches Denkmal kann der Wasserturm in Oschatz besichtigt werden.
Oschatzer Allgemeine 09.09.2015
Neuer Großmieter für alte Filzfabrik: Industriehalle wird Glasseiden-Lager
Zum Tag des offenen Denkmals am Sonntag laden Führungen über das Gelände ein
OSchatz. Die Stadt Oschatz hat eine Industriegeschichte, die bis in die Gründerzeit reicht. Zum Tag des offenen Denkmals stehen diesmal vor allem historische Industrie- und Gewerbebauten im Fokus. In Oschatz wird unter anderem die alte Filzfabrik zu besichtigen sein. Das etwa vier Hektar große Areal war, nachdem die letzten Maschinen ausgeräumt worden sind, eigentlich dem Untergang geweiht. Als David Pfennig und Jens Hönisch die Industriefläche übernahmen, wurde zwar kein Märchenschloss daraus, aber der Verfall gestoppt und eine wirtschaftliche Nutzung machbar.
Kurz vor dem Tag des offenen Denkmals konnten Hönisch und Pfennig verkünden: „Wir haben jetzt die offizielle Genehmigung, die große Industriehalle zu nutzen und wir konnten die Oschatzer Glasseide als Mieter gewinnen. Die Glasseide nutzt die Räume, um hier ihre Produkte zwischenzulagern.“ Damit ist eine überdachte Fläche von 4600 Quadratmetern der historischen Industriehalle sinnvoll genutzt. Im Vergleich zu heutigen Industriebauten sind die alten Hallen der Oschatzer Filzfabrik durch große Oberlichter lichtdurchflutet. „Für die Filzfabrik wurde eine separate Firma gegründet, die die Bewirtschaftung übernimmt. Für die Glasseide machen wir hier die Konfektionierung und die Vorbereitung für die Logistik“, so Pfennig.
Inzwischen gibt es zahlreiche andere Interessenten, die überlegen, ob sie hier auf die Lager- und Unterstellflächen zurückgreifen wollen. Doch der Weg von der Industrieruine bis zum Lager war weit. Als Hönisch und Pfennig das Areal vor einigen Jahren kauften, waren die Dächer undicht, die Gebäude vermüllt und die Randalierer mehr als einmal um den Block gezogen. „Wir mussten mehrere hundert Kubikmeter Müll entsorgen“, so die Bilanz von Hönisch und Pfennig. Inzwischen hat sich vieles verändert und ist die betagte Bausubstanz gesichert. Davon durften sich im vergangenen Jahr zum Tag der offenen Tür zum 100. Geburtstag der Filzfabrik schon viele Oschatzer überzeugen.
Derzeit laufen mehrere Projekte parallel. Das alte Pförtnerhäuschen der Filzfabrik wird von der Oschatzer Gilde als Gildehäuschen ausgebaut und genutzt, Oschatzer Künstler haben Flächen als Bandprobenraum oder Atelier gemietet. „Ich ziehe den Hut vor diesem Projekt. Es beinhaltet unter anderem eine Menge unternehmerisches Risiko, wenn man bei der Sanierung in Vorleistung geht, ohne dass vorher schon klar ist, wo und wann die Investition zurückfließt“, sagt Jörg Bringewald, Beigeordneter der Stadt Oschatz bei einem Rundgang durch die Hallen.
Derzeit werden andere Hallengebäude auf dem Gelände für eine Nutzung vorbereitet. Unter anderem läuft momentan noch die Planung für einen Baustoffversandhandel, bei dem vor allem hochwertige Bau- und Dämmstoffe über das Internet vertrieben werden sollen. In den Hallen 2 und 3 der Filzfabrik soll ein Lager- und Versandzentrum für die Produkte eingerichtet werden. Die Kundenkontakte sollen jedoch per Internet oder telefonisch abgewickelt werden. Wer die Fabrik näher erkunden will, der hat am kommenden Sonntag um 10 und 15 Uhr Gelegenheit dazu. Zu diesen Zeiten wird eine jeweils einstündige Führung über das Gelände angeboten. Treffpunkt ist am großen Schornstein.
Oschatzer Rundschau 09.09.2015
Tag des offenen Denkmals
Jede Menge Ausflugsziele
Am Wochenende, genauer gesagt am Sonntag, Jndet der Tag des offenen Denkmals statt. Und auch in der Region gibt es einige Schmuckstücke, die man erkunden kann.
Wie wäre es zum Beispiel mit einem Besuch in der „Alten Filzfabrik“? Diese lädt um 10 und 15 Uhr zu Führungen ein. Musikalisch wird es hingegen um 15 Uhr bei der Orgelführung in der St.- Aegidien-Kirche mit der historischen Türmerwohnung. Wer schon immer einmal wissen wollte, was das Rathaus noch zu bieten hat, der sollte sich die Führungen zu jeder halben und vollen Stunde nicht entgehen lassen. Denn hier wird auch Einblick in die historische Rathausstube und dem Ratsarchiv gewährt.
Ebenfalls geöffnet haben übrigens auch das Vogtshaus (13 bis 17 Uhr), der Oschatzer Wasserturm (13 bis 17 Uhr), die Klosterkirche (13 bis 17 Uhr), das Schloss Leuben (13 bis 17 Uhr), die Kirche Altoschatz (14 bis 16 Uhr), das Stadt- und Waagenmuseum (14 bis 17 Uhr), die Ulanenkapelle (14 bis 17 Uhr) und die Kirche Lonnewitz (15 bis 17 Uhr. Auch die Schmalspurbahn „Wilder Robert“ ist wieder unterwegs (Fahrpläne unter www.doellnitzbahn. de).
Oschatzer Rundschau 28.05.2014
Rückblick auf 100 Jahre Geschichte
OSCHATZ. Am vergangenen Sonnabend fand zum 100-jährigen Jubiläum ein Tag der offenen Tür in der Alten Filzfabrik statt.
Mehr als 500 Besucher – darunter auch viele ehemalige Mitarbeiter – nutzten die Chance, einen Blick hinter die Kulissen der einstigen Produktionshallen zu werfen. Eigens engagierte Gästeführerinnen waren von 10 bis 16 Uhr permanent im Einsatz. Die Geschäftsführer Jens Hönisch und David Pfennig fragten zur Begrüßung, wer zum ersten Mal auf dem Gelände sei. Da meldeten sich nur einzelne Besucher. Anders sah es hingegen bei den Fragen aus, wer in der Filze gearbeitet, das Schwimmen gelernt und hier am PAUnterricht teilgenommen hatte.
Zum Tag der offenen Tür dankte Oberbürgermeister Andreas Kretschmar der neuen Geschäftsleitung der Alten Filzfabrik für das hohe Engagement und den Mut, dieses Areal wiederzubeleben.
„Ein Großteil der Fläche ist vermietet, aber ein paar Freiräume für kreative Entfaltungsmöglichkeiten stehen noch zur Verfügung“, machte David Pfennig deutlich. Dies stellten auch die Fotografen des Oschatzer Fotoclubs in der alten Schaltwarte unter Beweis. Zwischen kreativen Akt-, Hochzeits- und Industriefotograien, die allesamt vor der Kulisse der „Filze“ entstanden, tummelten sich zahlreiche Besucher und lobten die Foto- Ausstellung.
Viele ehemalige Mitarbeiter nutzten die Möglichkeit, anhand einer Bildershow und einer kleinen Ausstellung Erinnerungen auszutauschen. So wurde vom roten Fußboden berichtet, der in Hotels und für Russland produziert wurde, aber auch von einem tödlichen Arbeitsunfall, Weihnachtsfeiern und der körperlich schweren Arbeit, die die Fabrikarbeiter damals täglich zu bewältigen hatten. „Um 1960 herum habe ich mit der dritten Klasse das Schwimmbad in der Filze besucht und hier das Schwimmen gelernt“, erzählt Rosemarie Block.
„Der Tag der offenen Tür ist rundum gelungen. Wir sind vom großen Interesse der Besucher begeistert“, freuen sich die jungen „Fabrikbesitzer“ Jens Hönisch und David Pfennig.
Oschatzer Allgemeine 26.05.2014
Ansturm auf alte Oschatzer Filzfabrik
Rund 500 Besucher nutzten am vergangenen Sonnabend die Möglichkeit, die geschichtsträchtigen Werkhallen der alten Oschatzer Filzfabrik zu besichtigen. Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums der Firmengründung hatten die Oschatzer Unternehmer David Pfennig und Jens Hönisch eingeladen. Rund um die Uhr wurden Besichtigungstouren durch die Hallen angeboten.
Oschatzer Allgemeine 26.05.2014
Industriegeschichte zum Anfassen: Unerwarteter Besucherandrang zum 100. Geburtstag der Oschatzer Filzfabrik
Oschatz. Fast auf den Tag genau kann die alte Oschatzer Filzfabrik auf eine einhundertjährige Geschichte zurückblicken. Noch bis vor wenigen Jahren wurde auf dem Gelände Filz für die Autoindustrie hergestellt. Nach der Insolvenz fristete das Objekt ein beklagenswertes Dasein, verfiel mit rasanter Geschwindigkeit und wurde zudem Ziel von zahllosen Randale-Aktionen. Bis die beiden Oschatzer Unternehmer David Pfennig und Jens Hönisch das Objekt aus der Insolvenzmasse eines Filzherstellers erwarben. Inzwischen ist klar: ein Glücksfall für die historische Industriearchitektur und für die Stadt Oschatz. Am vergangenen Sonnabend konnten sich die Oschatzer das Objekt ansehen.
Oberbürgermeister Andreas Kretschmar (parteilos) dankte beim Tag der offenen Tür den beiden Oschatzer Unternehmern für das hohe Engagement und den Mut, dieses Areal wiederzubeleben. Gleichzeitig verwies das Stadtoberhaupt auf die stadtgeschichtliche Bedeutung, die der Filzfabrik in den vergangenen 100 Jahren als großer Arbeitgeber und weit über die Grenzen hinaus bekanntes Unternehmen zuteil wurde. „Ein Großteil der Fläche ist vermietet, aber ein paar Freiräume für kreative Entfaltungsmöglichkeiten stehen noch zur Verfügung“, machte David Pfennig deutlich.
Dies stellten auch die Fotografen des Oschatzer Fotoclubs in der alten Schaltwarte unter Beweis. Zwischen kreativen Akt-, Hochzeits- und Industriefotografien, die alle samt vor der Kulisse der „Filze“ entstanden, tummelten sich zahlreiche Besucher und lobten die Foto- Ausstellung.
Viele ehemalige Mitarbeiter nutzten die Möglichkeit, anhand einer Bildershow und einer kleinen Ausstellung Erinnerungen auszutauschen. So wurde vom roten Fußboden berichtet, der in Hotels und für Russland produziert wurde, aber auch von einem tödlichen Arbeitsunfall, Weihnachtsfeiern und der körperlich schweren Arbeit, die die Fabrikarbeiter damals täglich zu bewältigen hatten. „Um 1960 herum habe ich mit der 3. Klasse das Schwimmbad in der Filze besucht und hier das Schwimmen gelernt“, erzählte Rosemarie Block.
„Ich erinnere mich noch an den Kohlebereitschaftsplan. Alle männlichen Mitarbeiter waren verpflichtet, per Hand mit dem Schrabber Kohle auszuladen“, erläuterte Dieter Riemer, der in der Filze den Beruf des Handwalkers gelernt und ausgeübt hat. „Mit vier Personen haben wir mitunter 20 bis 50 Tonnen Rohkohle ausgeladen und eingelagert“, so Riemer.
Während sich die großen Besucher informierten, nutzten die Kleinsten die Möglichkeit, Bälle, Schnüre, Herzen und vieles mehr zu filzen. Am Stand der Firma Pfennig Bau konnten „Pfennige“ im Sand gesucht und Lehmtürme gebaut werden. Eine „echte“ Feuerwehr der Oschatzer Freiwilligen Feuerwehr sorgte für Staunen und große Kinderaugen.
Am Ende des Tages der offenen Tür konnten die Organisatoren auf ein stolzes Ergebnis blicken. Rund 500 Besuchen wurden am Eingang zum Gelände der Filzfabrik gezählt. Fast alle nahmen an Führungen teil, die rund um die Uhr angeboten wurden.
Oschatzer Allgemeine 22.05.2014
Fotoschau in der alten Filzfabrik
Oschatz. Wer 100 Jahre alt wird, hat viel erlebt. Im Fall der Oschatzer Filzfabrik soll der 100. Geburtstag mit einem Tag der offenen Tür gefeiert werden. „Mit diesem Tag möchten wir ehemaligen Mitarbeitern der Filzfabrik die Möglichkeiten geben, Erlebnisse und Erinnerungen zu teilen“, erklärt Jens Hönisch. „Gleichzeitig gewähren wir allen interessierten Besuchern auch einen Einblick in die heutige Entwicklung des Areals“, ergänzt David Pfennig, der gemeinsam mit Jens Hönisch die Geschicke der Alten Filzfabrik Oschatz lenkt.
Gegen 11 Uhr wird eine Fotoausstellung unter dem Motto „Bilderfabrik Filze“ in der ehemaligen Schaltwarte eröffnet. Der Fotoclub Oschatz präsentiert Fotografien, die in den vergangenen Jahren im Zusammenhang mit der Filzfabrik entstanden sind. „Neben der Akt- , Porträt- und Industriefotografie, stellen wir auch Hochzeitsfotos aus“, erklärt Fotograf Sven Bartsch vom Oschatzer Fotoclub. „Fotografieren ist für uns eine Art zu leben“, schmunzelt der Oschatzer Fotograf. Bei ungünstigem Wetter kann der Tag der offenen Tür nach innen verlagert werden. Es können durchaus bis zu 1000 Leute in der Veranstaltungshalle Platz finden“, so die Veranstalter.
Oschatzer Rundschau 21.05.2014
Tag der offenen Tür: Filzen, Fotos & Führungen
OSCHATZ. Wer 100 Jahre alt wird, hat viel erlebt. Im Fall der Alten Oschatzer Filzfabrik soll der 100. Geburtstag mit einem Tag der offenen Tür gefeiert werden.
„Mit diesem Tag möchten wir ehemaligen Mitarbeitern der Filzfabrik die Möglichkeiten geben, Erlebnisse und Erinnerungen zu teilen“, erklärt Jens Hönisch. „Gleichzeitig gewähren wir allen interessierten Besuchern auch einen Einblick in die heutige Entwicklung des Areals“, ergänzt David Pfennig, der gemeinsam mit Jens Hönisch die Geschicke der Alten Filzfabrik Oschatz lenkt. Der Tag der offenen Tür beginnt am Samstag, 24. Mai 2014, 10.00 Uhr mit einer kleinen Ansprache, Grußworten und Führungen durch das Gelände. Den ganzen Tag über inden kostenfrei Führungen statt. Für Kinder und kreative Erwachsene steht eine Filz-Ecke zur Verfügung, in der sich jeder beim Trocken- und Nassilzen ausprobieren kann.
Gegen 11 Uhr wird eine Fotoausstellung unter dem Motto „Bilderfabrik Filze“ in der ehemaligen Schaltwarte eröffnet. Der Fotoclub Oschatz präsentiert Fotograien, die in den vergangenen Jahren im Zusammenhang mit der Filzfabrik entstanden sind. „Neben der Akt-, Porträt- und Industriefotograie stellen wir auch Hochzeitsfotos aus“, erklärt Fotograf Sven Bartsch vom Oschatzer Fotoclub. „Fotograieren ist für uns eine Art zu schreien und zu leben“, schmunzelt der Oschatzer Fotograf.
Aufgrund der besonderen Kulisse nutzen die Fotografen des Oschatzer Fotoclubs die Schaltwarte der Filzfabrik sehr gern für spezielle Fotoshootings, aber auch zum Experimentieren im Rahmen von Fotoworkshops. Auch zukünftig sind Fotoworkshops in der Schaltwarte geplant, die unter Regie der Fotografen Sven Bartsch und Tilo Schroth veranstaltet werden. Wer Interesse an einer Workshop-Teilnahme oder auch am Modeln hat, kann sich gern an Sven Bartsch unter 0173 69 25 824 oder per Email bartschzeit@gmx.de wenden.
Am kommenden Samstag sind Besucher herzlich eingeladen, die kontrastreiche Entwicklung eines Stücks 100 Jahre Oschatzer Stadtgeschichte zu erleben. Der Tag der offenen Tür indet am 24. Mai von 10 bis 16 Uhr statt. Besucher werden gebeten, den Eingang an der Lichtstraße zu nutzen. Der Eintritt ist frei.
Oschatzer SonntagsWochenBlatt 18.05.2014
Tag der offenen Tür: Filzen, Fotos & Führungen
OSCHATZ Wer 100 Jahre alt wird, hat viel erlebt. Im Fall der Alten Oschatzer Filzfabrik soll der 100. Geburtstag mit einem Tag der offenen Tür gefeiert werden. „Mit diesem Tag möchten wir ehemaligen Mitarbeitern der Filzfabrik die Möglichkeiten geben, Erlebnisse und Erinnerungen zu teilen“, erklärt Jens Hönisch. „Gleichzeitig gewähren wir allen interessierten Besuchern auch einen Einblick in die heutige Entwicklung des Areals“, ergänzt David Pfennig, der gemeinsam mit Jens Hönisch die Geschicke der Alten Filzfabrik Oschatz lenkt.
Der Tag der offenen Tür beginnt am Samstag, 24. Mai, 10.00 Uhr mit einer kleinen Ansprache, Grußworten und Führungen durch das Gelände. Bei frischem Zuckerkuchen aus dem Holzbackofen der Bäckerei Wentzlaff und Bratwurst vom Grill können Erinnerungen ausgetauscht und ein Blick auf eine kleine Ausstellung geworfen werden. Den ganzen Tag über finden kostenfrei Führungen statt. Für Kinder und kreative Erwachsene steht eine Filz-Ecke zur Verfügung, in der sich jeder beim Trocken- und Nassfilzen ausprobieren kann.
Gegen 11.00 Uhr wird eine Fotoausstellung unter dem Motto „Bilderfabrik Filze“ in der ehemaligen Schaltwarte eröffnet. Der Fotoclub Oschatz präsentiert Fotografien, die in den vergangenen Jahren im Zusammenhang mit der Filzfabrik entstanden sind. „Neben der Akt-, Porträt- und Industriefotografiestellen wir auch Hochzeitsfotos aus“, erklärt Fotograf Sven Bartsch vom Oschatzer Fotoclub. „Fotografieren ist für uns eine Art zu schreien und zu leben“, schmunzelt der Oschatzer Fotograf.
Aufgrund der besonderen Kulisse nutzen die Fotografen des Oschatzer Fotoclubs die Schaltwarte der Filzfabrik sehr gern für spezielle Fotoshootings, aber auch zum eExperimentieren im Rahmen von Fotoworkshops. Auch zukünftig sind Fotoworkshops in der Schaltwarte geplant, die unter Regie der Fotografen Sven Bartsch und Tilo Schroth veranstaltet werden. Wer Interesse an einer Workshop-Teilnahme oder auch am Modeln hat, kann sich gern an Sven Bartsch unter 0173 6925824 oder per E-Mail bartschzeit@gmx.de wenden. „Wir würden uns perspektivisch über eine Zusammenarbeit mit dem Oschatzer Fotoclub sehr freuen“, erläutert David Pfennig. „Die Schaltwarte der Filzfabrik stellen wir dafür gern zur Verfügung“, so Pfennig. Und sein Kollege Jens Hönisch ergänzt: „Die Bilder zeigen zum einen, dass es in der Filzfabrik Freiräume zur kreativen Entfaltung gibt. Zum anderen tragen sie auch zur Präsentation des Gesamtareals bei.“
Am kommenden Samstag sind Besucher herzlich eingeladen, die kontrastreiche Entwicklung eines Stücks von 100 Jahren Oschatzer Stadtgeschichte zu erleben. Der Tag der offenen Tür findet am 24. Mai, von 10 bis 16 Uhr statt. Besucher werden gebeten, den Eingang an der Lichtstraße zu nutzen. Der Eintritt ist frei.
Oschatzer SonntagsWochenBlatt 11.05.2014
Filzen für Kinder
OSCHATZ Die Oschatzer Filzfabrik wird 100 Jahre alt. Dieses besondere Jubiläum wird am Samstag, 24. Mai, von 10 bis 16.00 Uhr mit einem Tag der offenen Tür gefeiert. Bei den noch jungen Fabrikbesitzern Jens Hönisch und David Pfennig laufen die Vorbereitungen für den Geburtstag der „alten Dame“ auf Hochtouren. „Einen 100. Geburtstag erlebt man nicht so oft“ schmunzelt David Pfennig. „Die Filzfabrik hat die Geschichte unserer Stadt maßgeblich geprägt. Deshalb möchten wir das Jubiläum mit Groß und Klein gebührend feiern“, so Pfennig.
Viele Oschatzer kennen die „Filze“ aus vergangenen Zeiten. Mit dem Tag der offenen Tür soll die Möglichkeit gegeben werden, hinter die Tore der Filzfabrik zu schauen. Kostenfreie Führungen versprechen einmalige, kontrastreiche Einblicke in alte, aber auch z.T. schon sanierte Hallen sowie in ehemalige Freizeitanlagen wie die Kegelbahn und das Gefolgschaftshaus.
Für die ehemaligen Mitarbeiter der Filzfabrik wird eine „Erinnerungsecke“ aufgebaut. Bei Kaffee und Kuchen können Erinnerungen, Erlebnisse und Anekdoten der vergangenen Zeit ausgetauscht und festgehalten werden. In Zusammenarbeit mit Dana Bach vom Oschatzer Stadt- und Waagenmuseum und dem Fotografen Günther Hunger wird eine kleine Ausstellung und eine Bildershow vorbereitet.
„Für die kleinsten Besucher bereiten wir eine Filz-Ecke vor“, erklärt Geschäftsführer Jens Hönisch. „Für das Trockenfilzen stellen wir echte Nadeln aus der ehemaligen Filzfabrik zur Verfügung“, so Hönisch. Lydia Pfennig kümmert sich um die kleinen Gäste in der Filz-Ecke. „Ich bin eine Basteltante“, schmunzelt die 27-Jährige. Beim Nassfilzen bekommt man in der Filz-Ecke zudem einen Eindruck, wie der Filz in der Filzfabrik vor 100 Jahren entstand. Die Filzwolle wird mit einer Seifenlauge nass gemacht und unter ständig stärker werdendem Druck geformt. „Dabei entstehen dann Eier, Kugeln, Schnüre, Armbänder, Bälle, Haargummis und vieles mehr“, so Lydia Pfennig.
Oschatzer Allgemeine 24.04.2014
Oschatzer Fabrik-Jubiläum: Von der Wolle zum Filz
Oschatz„Die älteste „Technologie ist so alt wie der Mensch selbst. Bereits unsere Urahnen haben Schafe geschoren, die Wolle nass gemacht und sind darauf herumgetreten. Dabei entstand Filz“, erklärt Harald Müller (73) ehemaliger Mitarbeiter der Vereinigten Filzfabriken Wurzen, die auch den Produktionsstandort Oschatz beinhalteten. Drei wichtiger Faktoren bedarf es, um aus Wolle Filz herzustellen: Hitze, Feuchtigkeit und Bewegung. Die Schuppenstruktur der Wolle bewirkt ein Ineinanderharken der Fasern, die sich dadurch in Filz verwandeln.
In Vorbereitung des 100. Jahrestages, den die alte Filzfabrik am 24. Mai 2014 begeht, trafen sich die Geschäftsführer der Alten Filzfabrik mit Harald Müller zu einem Rundgang. Die traditionelle Filz- und Walktechnologie wurde in Oschatz in den 60er Jahren durch die Nadelfilztechnologie abgelöst. Harald Müller begleitete damals als Haupttechnologe der VEB Vereinigte Filzfabriken Wurzen die Einführung und Umsetzung der neuen Technologie unter anderem auch am Produktionsstandort Oschatz. „1955 habe ich in Finsterwalde Spinner gelernt. Später folgte das Studium Textiltechnik in Forst“, erläutert Harald Müller seinen beruflichen Werdegang.
Am 24. Mai 2014 gewähren Jens Hönisch und David Pfennig einen Blick in die alte Filzfabrik und möchten gemeinsam mit den Oschatzern den Geburtstag der „alten Dame“ feiern. „Wir würden uns freuen, wenn viele ehemalige Mitarbeiter wie Harald Müller in die Filzfabrik kommen und ihre Erlebnisse schildern“ wünscht sich Geschäftsführer Jens Hönisch. „Das wäre prima“ ergänzt David Pfennig. „Auch jüngere Generationen könnten so einen lebhaften Einblick in ein Stück Oschatzer Stadtgeschichte erhalten“, so Pfennig weiter.
Oschatzer Rundschau 16.04.2014
Er hat die Lizenz zum Spinnen
OSCHATZ. Die Oschatzer Filzfabrik begeht in diesem Jahr einen besonderen Geburtstag: Sie wird 100 Jahre alt.
Und dieser Anlass soll am 24. Mai gebührend mit einem Tag der offenen Tür gefeiert werden. Deshalb bereitet die Geschäftsführung der Alten Filzfabrik Oschatz GmbH und Co. KG derzeit das Programm für die Feierlichkeiten vor. „Allen interessierten Besuchern möchten wir einen Einblick in die neuen Hallen geben und auch ein Blick zurück in die vergangene Zeit ermöglichen“, umreißt David Pfennig das Geplante. „In unser Programm soll zudem eine Ausstellung integriert werden, welche die Filzfabrik in der damaligen Zeit darstellt. Hierfür suchten und suchen wir Bildmaterial, Ausstellungsstücke und gern auch Dokumente, die die damalige Zeit repräsentieren.“
Nach und nach meldeten sich Zeitzeugen auf diesen Aufruf. Einer davon ist Harald Müller, einer derjenigen – wie er selbst lachend behauptet – die spinnen dürfen. „Weil ich die Erlaubnis und Qualiikation dazu habe“, sagt der 73-Jährige schmunzelnd. „Denn ich habe den Beruf des Spinners gelernt.“ Sein Leben sei eng mit dem Filz verbunden. Seit den 1960ern in den Filzfabriken Zittau und später in Wurzen tätig, qualiizierte er sich als Fachingenieur zum stellvertretenden Direktor für Technik. Kaum ein anderer als er kann so detailgetreu erzählen, wie Filz hergestellt wird, welche Maschinen dazu notwendig sind. Nur noch wenige Maschinen sind in der Alten Filzfabrik zu inden. Eine davon ist eine vielleicht 90 Jahre alte Walkmaschine. So simpel der Aufbau dieser Maschine auch erscheint, Harald Müller weiß jedes Detail zu erläutern und vor allem anschaulich dem Nichtwissenden näherzubringen. Er, der ab 1991 bis zum endgültigen Aus in der Filzfabrik Oschatz tätig war, erzählt voller Stolz, dass man hier als erster in der DDR das Baulies, das sogenannte Geotextil, entwickelt hat. „Erstes Referenzobjekt war der Damm am Stausee in Calbitz“, erzählt er. „Noch heute hat diese Entwicklung großes Potenzial. Immerhin gibt es 16 Textilforschungsinstitute in Deutschland, die sich mit diesem Produkt intensiv beschäftigen.“
Am 24. Mai wird Harald Müller mit vor Ort sein, um auf die Fragen der Besucher einzugehen. Wer bis dahin noch Bilder, Ausstellungsstücke und Dokumente den Veranstaltern leihweise zur Verfügung stellen möchte, kann sich per E-Mail unter info@mediation-marketing. com oder telefonisch bei Mediation & Marketing (Ansprechpartner: Anja Terpitz) unter 03435 9881050 melden.
Oschatzer Allgemeine 01.04.2014
Freibad in alter Filzfabrik löst Platsch im Sommer ab
Zum Anbaden freigegeben: Die Chefs der Alte Filzfabrik Oschatz GmbH & Co. KG Jens Hönisch (l.) und David Pfennig laden heute alle Oschatzer ab 9 Uhr zu einer Besichtigung und besonders Mutige zum Anbaden in das Freibad der ehemaligen Filzfabrik ein (heute ohne Eintritt). Die beiden Oschatzer wollen mit dieser Aktion einen Beitrag zur Kostenreduzierung des Platsch-Bades leisten. Ihre Argumentation: Wenn das Erlebnisbad im Sommer geschlossen bleibt, entstehen auch kaum Kosten. Als preiswerte Alternative öffnet das Filzfabrik-Bad, damit die Oschatzer in dieser Zeit nicht aufs feuchte Vergnügen verzichten müssen.
Oschatzer Allgemeine 22.03.2014
Museum spendiert Leihgaben für Ausstellung in der Filzfabrik
Freude über Leihgaben: Für die Ausstellung zum 100. Geburtstag der Oschatzer Filzfabrik überreicht Museumsleiterin Dana Bach dutzende Exponate an die Organisatoren der Ausstellung Jens Hönisch und Anja Terpitz (r.). Darunter befinden sich zum Beispiel Filzschuhe, Fotos, Satteldecken und Filzmusterbücher. Für die Schau zum Tag der offenen Tür am 24. Mai werden noch weiteres Bildmaterial, Ausstellungsstücke und Dokumente aus der damaligen Zeit gesucht. Die Organisatoren der Ausstellung garantieren einen sorgsamen Umgang mit den Exponaten und die Überwachung der Ausstellung. Die Ausstellungsstücke werden nach Beendigung zurückgegeben. Kontakt: info@mediation- marketing.com oder telefonisch bei Mediation & Marketing unter 03435/988 10 50 (Ansprechpartnerin Anja Terpitz).
Radiobeitrag 19.03.2014
"Alte Filzfabrik" steht am Tor vor den Oschatzer Werkhallen aus roten Klinkersteinen und gläsernen Dachaufbauten. Hier wird fleißig gearbeitet, aber nicht mehr mit Filzen.
Oschatzer Rundschau 19.02.2014
Zeitzeugen gesucht
Oschatz. Wenn man so vor den Gebäuden der „Filze“ steht, kann man erahnen, wie es hier noch vor zwei, drei Jahrzehnten zugegangen sein mag.
Aber richtig lebendig wird diese Zeit erst dann, wenn Erinnerungen ins Spiel kommen.
Diese Erinnerungen hat Wilfried Smyra. 40 Jahre hat der Oschatzer in der Filzfabrik gearbeitet, gute zwei Jahrzehnte als Abteilungsleiter. „Wir waren rund 200 Arbeiter hier“, erzählt er, während man in alten Aufzeichnungen blättert. „Und die hatten einige Annehmlichkeiten. Es gab einen Sportplatz, eine Kegelbahn. Wer in der Mittagspause einige Runden schwimmen wollte, dem stand ein Schwimmbad zur Verfügung. Selbst einen Waschstützpunkt gab es, an dem die Frauen ihre Wäsche machten.“
Anfang der 1990er kam das Aus. Zum Schluss waren nur noch um die 15 Leute hier tätig. Lange Zeit blieben die Fabriktore geschlossen. Bis zum Jahr 2011. „Auf dem Gelände der Alten Filzfabrik entstanden in den vergangenen Jahren attraktive Gewerbe- und Lagerlächen“, erläutert Geschäftsführer Jens Hönisch. Gemeinsam mit David Pfennig hält er seit 2011 das Zepter für die Entwicklung der ehemaligen Industriebrache in der Hand.
Die Oschatzer Filzfabrik begeht in diesem Jahr einen besonderen Geburtstag. Der Geburtstag der „alten Dame“ wird am 24. Mai gebührend mit einem Tag der offenen Tür gefeiert. Die Geschäftsführung der Alten Filzfabrik Oschatz GmbH und Co. KG bereitet derzeit das Programm für die Feierlichkeiten vor.
„In den letzten Jahren ist es gelungen, der Alten Filzfabrik neues Leben einzuhauchen. Größere Unternehmen wie die P-D Glasseide GmbH Oschatz und Cryotec, aber auch mittelständische Handwerksbetriebe wie Trockenbaumeister Sven Blaschke und die Autocrew Fahrzeug Rische nutzen die Alte Filzfabrik als Lagermöglichkeit“, erklärt David Pfennig.
Der 100. Geburtstag der Alten Filzfabrik soll gebührend gefeiert werden. Allen interessierten Besuchern soll ein Einblick in die neuen Hallen gegeben und auch ein Blick zurück in die vergangene Zeit ermöglicht werden.
„In unser Programm möchten wir gern eine Ausstellung integrieren, die die Filzfabrik in der damaligen Zeit darstellt. Hierfür suchen wir Bildmaterial, Ausstellungsstücke und gern auch Dokumente, die die damalige Zeit repräsentieren“, erklärt Anja Terpitz, die mit ihrem Unternehmen Mediation & Marketing mit der Vermarktung beauftragt wurde und bei der Organisation unterstützt. „Wir bitten die Oschatzer, die Material zur Verfügung stellen können, herzlichst um Mithilfe. Ein sorgsamer Umgang und die Überwachung der Ausstellung wird garantiert“, so Terpitz.
Sämtliche Bilder, Ausstellungsstücke und Dokumente werden nach der Veranstaltung am 24. Mai den Besitzern zurückgegeben.
Wer Material zur Alten Filzfabrik Oschatz beisteuern möchte, kann sich per E-Mail unter info@mediation-marketing. com oder telefonisch bei Mediation & Marketing (Ansprechpartner: Anja Terpitz) unter 03435 9881050 melden.
SonntagsWochenBlatt Oschatz 16.02.2014
Filzfabrik wird 100
Oschatz Die Oschatzer Filzfabrik begeht in diesem Jahr einen besonderen Geburtstag. Der Geburtstag der „alten Dame" wird am 24. Mai 2014 gebührend mit einem Tag der offenen Tür gefeiert. Die Geschäftsführung der Alten Filzfabrik Oschatz GmbH und Co. KG bereitet derzeit das Programm für die Feierlichkeiten vor. „Auf dem Gelände der Alten Filzfabrik entstanden in den vergangenen Jahren attraktive Gewerbe- und Lagerflächen", erläutert Geschäftsführer Jens Hönisch.
Gemeinsam mit David Pfennig hält er seit 2011 das Zepter für die Entwicklung der ehemaligen Industriebrache in der Hand. „In den letzten Jahren ist es gelungen, der Alten Filzfabrik neues Leben einzuhauchen. Größere Unternehmen wie die P-D Glasseide GmbH Oschatz und Cryotec, aber auch mittelständische Handwerksbetriebe wie Trockenbaumeister Sven Blaschhke und die Autocrew Fahrzeug Rische nutzen die Alte Filzfabrik als Lagermöglichkeit", erklärt David Pfennig.
Kontakt: Agentur Kontakt: Veranstalter Mediation & Marke-ting „Alte Filzfabrik" GmbH & Co. KG, Tel.: 033435 9881050, Tel. 03435 6666 99888, E-Mail: info@mediation-marketing.com, E-Mail: info@filzfabrik-oschatz.de, Web: www.mediation-marketing.com, web. www.filzfabrik-oschatz.de
Oschatzer Allgemeine 13.02.2014
Filzfabrik mit 100 Jahren quicklebendig
Oschatz. Das Wagnis ist geglückt: Im November 2011 ersteigerten sechs risikofreudige Investoren das vier Hektar große Grundstück der ehemaligen Filzfabrik. Der größte Teil der 14 000 Quadratmeter großen Hallen ist mittlerweile vermietet.
„Wir haben deutlich mehr Flächen vermietet, als wir damals gedacht hatten“, sagte gestern David Pfennig bei einem Presserundgang über das Gelände. Zusammen mit Jens Hönisch führt Pfennig die Geschäfte des Unternehmens „Alte Filzfabrik Oschatz“, das insgesamt sechs Gesellschafter hat.
Die Idee, das riesige Betriebsgelände im November 2011 zu ersteigern, wurde aus der Not geboren. Pfennig suchte damals selbst eine Lagerfläche für sein Bauunternehmen. „Der Insolvenzverwalter hat mir einen Mietvertrag mit dreimonatiger Kündigungsfrist angeboten“, erinnert sich der Oschatzer. Unter diesen Bedingungen in ein Lager zu investieren, sei unsinnig gewesen. Also nahm Pfennig die Sache selbst in die Hand.
Zu den reichlich 20 Mietern der Hallen zählen heute größere Unternehmen wie das Oschatzer Glasseidenwerk oder der Wurzener Anlagenbauer Cryotec – aber auch Handwerksbetriebe wie Trockenbaumeister Blaschke und Autocrew Fahrzeug Rische. Wenn die laufenden Umbauten abgeschlossen sind, werden etwa drei Viertel der überdachten Fläche vermietet sein.
Von der ursprünglichen Idee, Teile des Geländes zu verkaufen, ist das Unternehmen „Alte Filzfabrik Oschatz“ inzwischen abgerückt. „Wir würden die Filetstücke verlieren und das Gelände zerstückeln“, nennt Pfennig den Grund.
Reichlich zwei Jahre nach dem Start des Projektes haben die Geschäftsführer Pfennig und Hönisch nun auch die Muse, sich auf die Geschichte der Fabrik zu besinnen. Und die bietet in diesem Jahr einen besonderen Höhepunkt. In der „Filze“, wie die Fabrik im Volksmund heißt, wurde wahrscheinlich im Jahr 1914 erstmals produziert. „Der 100. Geburtstag der Filzfabrik soll gebührend gefeiert werden“, kündigt deshalb Anja Terpitz an, die mit ihrem Unternehmen Mediation & Marketing das Gelände vermarktet. Zu einem Tag der offenen Tür am 24. Mai sind eine historische Ausstellung, Rundgänge und Künstlerpräsentationen geplant. Für die Ausstellung werden noch Zeitdokumente gesucht (siehe Kasten).
Einer, der sich noch gut an die alten Zeiten erinnert, ist Wilfried Smyra. Von 1955 bis 1996 arbeitete der Oschatzer in der Filzfabrik: „Damals wurde viel für die Beschäftigten getan. Es gab ein Bad, eine Kegelbahn, einen Sportplatz und einen Waschstützpunkt mit drei Waschmaschinen.“
Oschatzer Regional Fernsehen 13.02.2012
Oschatzer Allgemeine 10.02.2012
Neue Hoffnung für alte Filzfabrik
Oschatz. In die Vermarktung der ehemaligen Filzfabrik an der Lichtstraße kommt Bewegung. Die Firma Alte Filzfabrik Oschatz GmbH & Co. KG hat die Immobilie gekauft und will sie schrittweise zu einem Handwerker- und Gewerbepark umbauen.
„Das war ganz schön spannend“, erinnert sich David Pfennig an den 28. November des Vorjahres. An diesem Tag war am Amtsgericht Leipzig der dritte Termin für die Zwangsversteigerung der ehemaligen Filzfabrik in Oschatz angesetzt. Als einziger Bieter bekam die Firma Alte Filzfabrik Oschatz GmbH & Co. KG den Zuschlag. Geschäftsführer sind der Bauunternehmer David Pfennig und der gelernte Bankkaufmann Jens Hönisch. Im Hintergrund gibt es noch mehrere Geldgeber. Zum Kaufpreis wollen die beiden Geschäftsführer keine Angaben machen. Nur so viel: Das Projekt werde privat finanziert, da keine Bank das Risiko tragen wolle. Beim ersten Zwangsversteigerungstermin am 4. November 2010 wurde der Verkehrswert für das Fabrikgrundstück an der Döllnitz mit 690 000 Euro angegeben (wir berichteten). Diesen Preis wollte damals niemand bezahlen.
Als der Unternehmer Ambrosius Marthaus im Jahr 1913 seine Filz- und Filzwarenfabrik an der Lichtstraße in Betrieb nahm (siehe Kasten), war das ein hochmodernes Unternehmen. Auf einem vier Hektar großen Grundstück an der Döllnitz reihen sich noch heute lichtdurchflutete Produktionshallen – mit roten Klinkerwänden – aneinander. Es gibt etwa 16 000 Quadratmeter überdachte Fläche. Unter den Hallendächern würden locker zwei große Fußballfelder Platz finden. Die Hallen sind zwischen 1000 und 2700 Quadratmeter groß. „Die Bausubstanz ist noch gut“, schätzt Fachmann David Pfennig ein. Lediglich an den Dächern gebe es undichte Stellen. Bei einer Vermietung an Handwerker oder Gewerbetreibende wollen die Eigentümer zuerst die Dächer sanieren. „Wir wollen die Hallen größtenteils vermieten, würden aber auch größere Einheiten verkaufen“, sagt Geschäftsführer Jens Hönisch. David Pfennig nutzt bereits eine kleinere Halle für sein Bauunternehmen. Außerdem gibt es nach seinen Angaben noch vier weitere gewerbliche Mieter, die aber ebenfalls nur kleine Flächen beanspruchen. Einer der Geldgeber der neuen Eigentümergesellschaft wolle Photovoltaik-Anlagen auf den Hallendächern errichten.
Für den Anfang haben sich die jungen Unternehmer ein bescheidenes Ziel gesteckt. „Wir wollen erst einmal erreichen, dass die Nebenkosten durch die Mieteinnahmen gedeckt werden“, sagt Hönisch. Seit dem Kauf der Fabrik im November hat das Unternehmen die Hallen größtenteils beräumt und das Gelände gesichert. Drei Mal pro Nacht patrouilliert ein Wachschutz.
Sowohl die Stadt Oschatz als auch der Landkreis Nordsachsen stehen dem Projekt aufgeschlossen gegenüber. „Die Stadt Oschatz begrüßt das Projekt außerordentlich“, sagt Bauamtsleiter Michael Voigt. Und Sabine Müller von der Wirtschaftsförderung des Landkreises sagt: „Wir werden die alte Filzfabrik auf unserer Homepage in die Immobilienbörse mit aufnehmen.“